Wirtschaftswachstum-Reproduktionswachstum

"Wirtschaftswachstum"– Mehrprodukt - Reproduktionswachstum

Vom „Wirtschaftswachstum“ hängt scheinbar  das Schicksal der Menschheit ab. Die wiederholten Veröffentlichungen über Diskussionen, eingeleitete Untersuchungen zur Notwendigkeit eines „Wirtschaftswachstums“, einer „Ankurblung der Konjunktur“  einerseits und über kritische Infragestellungen des „Wirtschaftswachstums“  andererseits  weisen  darauf hin, dass die so bezeichneten Sachverhalte als besonders bedeutsam verstanden werden. Es ist das Verständnis vor allem von Politikern, die befürchten, dass sie die Auswirkungen von Wirtschaftskrisen auf das Zusammenleben in  der „Gesellschaft“  immer weniger beherrschen könnten. Die “Demokratie könnte gefährdet“ sein. „Die Wirtschaft müsse deshalb wachsen.“  Allenfalls müsse der Wachstumsbegriff neu definiert werden.
                   Für Unternehmen stellt sich nicht die Frage nach der Notwendigkeit von „Wirtschaftswachstum“. Dass sie wachsen, ist für sie überlebenswichtig. Sie müssen wachsen, um im Konkurrenzkampf bestehen zu können. Es sind die Politiker und die von ihnen beauftragten Wirtschaftsweisen, welche mit ihrem Verständnis von „Wirtschaft“  „Wirtschaftswachstum“ als (Heil-)Mittel erklären, mit dem die das Zusammenleben der Menschen zerstörenden Auswirkungen von Wirtschaftskrisen, die Auswirkungen der „Sozialisierung von Verlusten“ (von Unternehmungen), mildern oder gar beherrschen könnten.
                  Doch die verbreitet wahrgenommenen Wirkungen des Gegensatzes zwischen einem Jahrzehnte langen „Wirtschaftswachstum“, einer  zunehmenden Ausbeutung natürlicher Ressourcen , zunehmender Verschuldung von Staaten sowie  der Nichtverringerung von Not und Armut1 lassen diese Erklärungen von der Notwendigkeit des „Wirtschaftswachstums“, von „Konjunkturprogrammen“2 zur Sicherung von „Wohlstand“ und „Demokratie“, lassen das herrschende Verständnis (auch verbrämt als Mainstream bezeichnet) dazu,  nicht nur immer mehr fragwürdig erscheinen. Der Beginn einer öffentlichen Auseinandersetzung zu diesem herrschenden Verständnis, zwar immer noch mit ihm selbst, ist Folge davon. Die Wirkungen dieses Gegensatzes lassen sich nicht mehr mit „Schleierbegriffen“  wie zum Beispiel „Kapitaldeckung“, „Neoliberalismus“, „Etatismus“, „Sozialismus“, „Staats-Bashing“ erklären.
                   Deshalb kann auch das, was gegenwärtig alles von  Diskussionen und Ergebnissen der Analysen zu Untersuchungen der Notwendigkeit oder  zur kritischen Infragestellung  eines „Wirtschaftswachstums“ veröffentlicht wird,  weder den Politikern ihre Befürchtungen nehmen noch zu wissenschaftlichen Schlussfolgerungen führen. Denn alles das ist stets noch mit der Ideologie verbunden, es müsse zur  Sicherung von „Wohlstand“ und „Demokratie“  Antworten auf die „Herausforderungen der Wirtschaftskrisen“  in Form von Konzepten, allenfalls mit  neu definiertem Wachstumsbegriff, gefunden werden.
                   Selbst differenziertere  Auseinandersetzungen mit Zusammenhängen und scheinbaren Zusammenhängen von Erscheinungen, welche als „Wirtschaft“, als „Wirtschaftswachstum“, als „Wohlstand“ und „Wohlstandssicherung „verstanden und bezeichnet werden,  münden -  und münden trotz vieler daraus entwickelter Konzepte, weil diese sich immer wieder  selbst in Frage stellen,-  in eine eher  fatalistische Schlussfolgerung. Es gehe „weniger um das Ziel einer Umkehrung der Wachstumstendenzen“ als vielmehr „um die Abkopplung von der Bewertung des Zustandes einer Volkswirtschaft“ oder um einen neuen Indikator, mit dem  „Wirtschaftswachstum“ und „Wohlstandsicherung“ festgestellt werden könnte. Verständlich, dass Politik damit nichts anzufangen weiß und auch deshalb dazu immer wieder Untersuchungen3 beauftragt, und zwar trotz der überzahlreichen Institute, die Jahrzehnte lang auf diesem Gebiet „forschen“.  Politik und Wirtschaftswissenschaft  sind Gefangene ihres Erkenntnis-Widerspruchs.
                   Um sich davon zu befreien, sich aus dem irritierenden Dickicht mannigfacher als „Wirtschaftswachstum“ und „Wohlstandssicherung“ verstandener und bezeichneter Erscheinungen zu befreien und damit auch vom beliebigen Verstehen einer Notwendigkeit oder Nichtnotwendigkeit eines  „Wirtschaftswachstums“, einer „Wohlstandssicherung“, ist das, was für das Leben Bedeutung hat, einziger Wegweiser zum Verlassen dieses Dickichts.Bedeutung für das Leben hat das „Produzieren“ und das Konsumieren von Gütern und Leistungen, welches und welche durch die Lebensreproduktion bedingt sind, was die Lebensreproduktion sichert. Es sind die Gütiger und Leistungen, welche als Lebensmittel und Lebensbedingungen und darunter vor allem als Nahrungsmittel „produziert“ und konsumiert werden können und werden müssen. Darauf „baut sich alles Wirtschaften auf“.  Bedingt die Lebensreproduktion zum Beispiel auch ein Mehr davon, hat es diese Bedeutung ihrer Sicherung, unabhängig davon, ob und in welchem Zusammenhang dieses Mehr als bedeutsam verstanden und als „Wirtschaftswachstum“, „Wohlstandssicherung“ bezeichnet wird oder nicht.
                  Mehr Güter und Leistungen bedingt die Lebensreproduktion. Einmal mehr zu „produzieren“ und zu konsumieren als bisher, wenn sie erweitert wird, wenn damit mehr Leben zu reproduzieren ist, reproduziert werden kann.  Es ist also jeweils ein Mehr an Leben, ein dafür Mehr an Gütern und Leistungen als bisher. Es ist also ein Mehr als bisher.  Dieses Mehr an Gütern und Leistungen könnte als Wachstum der Wirtschaft verstanden und bezeichnet werden.
                  Zum anderen bedingt aber die Lebensreproduktion auch, mehr Güter und Leistungen zu „produzieren“, welche zunächst nicht konsumiert werden (dürfen). Es sind Güter und Leistungen, mit denen die künftige Lebensreproduktion gesichert und mit denen Mittel und Bedingungen der Lebensreproduktion  reproduziert werden (können).  Es ist also kein Mehr als bisher, sondern ein (zeitweiliges) Mehr an „Produziertem“ gegenüber dem (zeitweiligem) Konsumiertem.  Es ist kein Wachstum der Wirtschaft. Die Lebensreproduktion bedingt also dieses unterschiedliches Mehr an Gütern und Leistungen. Es sind Güter und Leistungen, die dafür gebraucht werden, diesen „Gebrauchswert“ der Lebensreproduktion haben. Die Lebensreproduktion bedingt dieses differenzierte Verstehen.
                  Mit einem in Geldmenge ausgedrückten  „Wirtschaftswachstum“, zum Beispiel  mit dem dafür verwendeten Indikator „Steigerung des Bruttoinlandsprodukts (BIP)“,  kann dieses unterschiedliche Mehr an zu gebrauchenden  Gütern und Leistungen der Lebensreproduktion nicht zum Ausdruck gebracht werden4. Es ist ein dafür unbrauchbares Kriterium und unbrauchbar für eine differenzierte Darstellung. Das durch die  Lebensreproduktion bedingte unterschiedliche Mehr an zu gebrauchenden Gütern und Leistungen muss also  in seiner historischen unterschiedlichen Bedeutung für die Lebensreproduktion differenziert, und nicht nur für Leistungen der Bodennutzung und deren Ergebnisse, verstanden und nicht nur festgestellt werden.
                  Denn die Lebensreproduktion und insbesondere Ihre Erweiterung bedingen,  nicht nur mehr Güter und Leistungen zu „produzieren“,  sondern die „Produktionsmittel“ und „Produktionsbedingungen“ des Lebens immer mehr zu reproduzieren, deren Reproduktion zu sichern und dafür auch ein Mehr an Gütern und Leistungen zu „produzieren“. Davon hängt immer mehr ab das für die Erweiterung der Lebensreproduktion zu  „produzierende“ Mehr an Gütern und Leistungen. Immer mehr Bedeutung hat das Mehr an Gütern und Leistungen für die Sicherung der Reproduktion des Lebens, seiner „Produktionsmittel“ und „Produktionsbedingungen“ erhalten. Immer mehr Bedeutung dafür hat der  Zusammenhang von Sicherung der Lebensreproduktion und ihrer Erweiterung erhalten. Ein Mehr an Gütern und Leistungen für eine Erweiterung der Lebensreproduktion wird zunehmend begrenzt durch das Mehr für die Sicherung der Lebensreproduktion, für die Sicherung der Reproduzierbarkeit und Reproduktion der „Produktionsmittel“ und „Produktionsbedingungen“ des Lebens.
                  Ein Mehr als bisher an Gütern und Leistungen für eine Erweiterung der Lebensreproduktion, ein Wachstum der Wirtschaft, muss also gleich dem Mehr für die Sicherung der Lebensreproduktion sein. In dieser Bedeutung für die  Sicherung der Lebensreproduktion ist dieses Mehr an Gütern und Leistungen dafür als Mehrprodukt zu verstehen und zu bezeichnen. Mit dem Wort Mehrprodukt wird das Mehr an dafür zu gebrauchenden Gütern und Leistungen verstanden und  bezeichnet, mit dem mehr als bisher die Reproduktion des Lebens, die Reproduktion und Reproduzierbarkeit seiner „Produktionsmittel“ und „Produktionsbedingungen“ gesichert wird (werden kann).
                  Die Lebensreproduktion bedingt also diesen Zusammenhang von einem Mehr als bisher für ihre Erweiterung und  einem Mehr für die Reproduktion und  Reproduzierbarkeit  des Lebens und seiner „Produktionsmittel“ und „ Produktionsbedingungen“. Wird dieser Zusammenhang gewahrt, kann die in diesen zusammenhängenden  Mehr, in seinem als Mehrprodukt bezeichneten Ergebnis, ausgedrückte Veränderung als Reproduktionswachstum verstanden und bezeichnet werden.
                  Ein Mehr als bisher an Gütern und Leistungen ist aber stets ein Mehr als bisher an Tätigkeiten seines „Produzierens“, Zirkulierens und Sicherns. Es ist also stets ein Ergebnis von Mehrtätigkeit. Es ist ein Mehr an „produzierender“ Tätigkeit von Menschen, mit denen sie mehr Güter und Leistungen „produzieren“ als sie für ihre individuelle Reproduktion benötigen. Es ist ein Mehr an Gütern und Leistungen für die Reproduktion ihre Gesellschaft, zu der sie gehören. Ihre Mehrtätigkeit ist deshalb Tätigkeit für die Gesellschaft, gesellschaftliche Tätigkeit. Die Lebensreproduktion bedingt den Zusammenhang von individueller und gesellschaftlicher Reproduktion. Die eine ist mit der anderen untrennbar verbunden.
                  Ohne des Menschen Tätigkeit kein Erlangen und Sichern von Mitteln und Bedingungen der Lebensreproduktion und also auch kein Mehr davon und kein Mehr für sie. Doch damit kommt lediglich das Feststellbare zum Ausdruck, dass alles, womit und wodurch der Mensch sein Leben reproduziert, Mittel und Bedingungen dafür erlangt und sichert, seine Tätigkeit und dessen Ergebnis ist, ob er mehr als bisher „produziert“, im „Produzierten“ auch ein Mehrprodukt  feststellbar ist oder nicht. Die als Wachstum bezeichnete Veränderung ist Ergebnis unmittelbarer Mehrtätigkeit und /oder Tätigkeit mit  in produktiveren Mitteln und Bedingungen enthaltener Mehrtätigkeit.
                  Hier muss zunächst noch darauf hingewiesen werden, dass ein Mehrprodukt auch von einem scheinbaren Mehr an Gütern und Leistungen  zu unterscheiden ist, welches der Tausch von Gütern und Leistungen (von Ware) bedingt. Eine erweiterte Lebensreproduktion bedingt(e) eine erweiterte Tätigkeitsteilung des „Produzierens“ (des Erlangens und Sicherns ihrer Mittel und Bedingungen) und damit die Teilung (Spezialisierung) dieser Tätigkeiten und den Tausch der mit diesen (nun spezialisierten) Tätigkeiten „produzierten“ Gütern und Leistungen unterschiedlicher „Gebrauchswerte“. Die an der Tätigkeitsteilung Beteiligten tauschen das von ihnen „Produzierte“, das mehr ist, als sie selbst brauchen. Sie verstehen und bezeichnen das deshalb als (ihr) Mehr. Aber nur das, was sie im Tausch hingeben, nicht das als Mehr, was sie im Tausch erhalten. Aus diesem Tausch resultiert also kein Mehr an Gütern und Leistungen. Jeder „produziert“ zwar mehr (für den Tausch), doch insgesamt ergibt das kein Mehr für alle und auch kein Mehr als bisher, kein „Wirtschaftswachstum“. Das gilt auch bei Erweiterung der Tätigkeitsteilung. Das für den Tausch „Produzierte“ ist also auch nicht als Mehrprodukt zu verstehen und zu bezeichnen.
                  Scheinbar deshalb ist das herrschende Verständnis folgerichtig, dass das Mehr Ergebnis des „Schöpfens eines Mehrwerts“ sei und das Verstehen seiner Quelle, was das Schöpfen sei, woraus geschöpft werde, des beliebigen Verstehens überlassen bleiben müsse.  „Mehrwert“ aus dem Tausch jedenfalls deshalb nicht, weil er sonst als Ergebnis von Betrug, als ein Tausch nicht gleich gegen gleich erklärt werden müsste. Das zu erkennen, davor scheut sich das herrschende Verständnis wie „der Teufel das Weihwasser“.
                  Weil aber jedes Mehr Ergebnis von Mehrtätigkeit ist, kann also  im Tausch ein Mehr an Gütern und Leistungen  nur dann erlangt  werden, wenn der Tausch  des „Gebrauchswertes“ - Tätigkeit des „Produzierens“ - gegen ein zu gebrauchendes  „Produkt“ oder gegen eine zu gebrauchende Leistung  scheinbar ein Tausch gleichem Wertvollem ist, als gleich wertvoll von den Tauschenden verstanden wird, verstanden werden muss - Tausch „Gebrauchswert“ Tätigkeit des „Produzierens“ gegen „Gebrauchswert“ eines „Produkts“ oder einer Leistung.
                  Es geht aber nicht um das „Schöpfen eines Mehrwerts“, sondern um das „produzieren“ eines Mehrprodukts, das die Lebensreproduktion bedingt.  Es geht also auch nicht um das Verstehen dieses „Schleierbegriffs“  „Mehrwertschöpfung“, sondern um die Erkenntnis, dass in diesem „Schleierbegriff“ das Verhalten zur Mehrtätigkeit und damit die „Gesellschaftsverhältnisse“ zum Ausdruck kommen. Es ist das herrschende Verständnis von „Wirtschaftswachstum“, von dessen Quelle, wer über diese oder deren Ergebnis verfügen kann, Verfügungsmacht darüber hat.
                  Die Lebensreproduktion bedingt also Mehrtätigkeit, mit der immer mehr ein Mehrprodukt zu „produzieren“ ist, mit dem seine Quelle, die Mehrtätigkeit, reproduziert   werden kann. Es ist die Reproduktion der „Gesellschaft“ des oder der  „Produzierenden“, für die Reproduktion der „Produktionsmittel“ und „Produktionsbedingungen“ des Teils der Erde, an denen die Reproduktion ihrer „Gesellschaft“, die Reproduktion von Leben daran gebunden ist. Es ist  damit auch die Reproduktion einer Ordnung über das Verfügen darüber.
                  Was die Lebensreproduktion bedingt, ist also nicht nur Gegenstand und Ergebnis des „Marktes“, der  „Wirtschaft“, aber sehr wohl das Verständnis der Wirtschaftenden. Die Lebensreproduktion bedingt aber, dass die „Gesellschaft“ über diese Mehrtätigkeit, über das „Produzieren“ und „Konsumieren“ eines  Mehrprodukts verfügt. Sie bedingt also auch ein verändertes Verhalten zu seiner Quelle, der Mehrtätigkeit, zu deren Reproduktion. Sie bedingt damit auch die Reproduktion einer dafür notwendigen Ordnung des Verfügens der „Gesellschaft“, ein wissenschaftlich begründetes Verständnis dazu.
                  Die Beantwortung der Frage zur Notwendigkeit oder Nichtnotwendigkeit eines „Wirtschaftswachstums“ erfordert also die Überwindung des „schleierhaften“ herrschenden Verständnisses von „Staat“ und „Gesellschaft“, dass „Staat“ über der „Gesellschaft“ stünde, sich „über Partikularinteressen“ erhebe, sein „Staatsmonopol postsozialistischer Neo-Etatismus“, sei, mit dem „demokratische Grenzen“ verletzt werden (könnten). Die Veröffentlichung eines Bekenntnisses: „Nur der Staat handelt demokratisch legitimiert“, ist deshalb schon ein bemerkenswerter Schritt zur Überwindung dieses herrschenden Verständnisses.
                  Das aus den bisherigen Ausführungen abgeleitete differenzierte Verstehen von einem „Mehr“ (Wachstum) und seiner Quelle, der Mehrtätigkeit, und damit auch vom Zusammenhang des Verfügens darüber und der Sicherung der Lebensreproduktion, ist Voraussetzung, die Bedeutung von Erscheinungen, die als „Wirtschaftswachstum“, „Wohlstandsicherung“, aber auch als „Demokratie“, verstanden und bezeichnet werden, beurteilen zu können, ohne sich dabei in das Dickicht mannigfacher Meinungen dazu begeben zu müssen.
                  Die  bisherigen Ausführungen zum „Mehr“ als „Gebrauchswert“, sind deshalb auch nur  eine scheinbare Beschränkung darauf. Denn es geht um das Verstehen des charakteristischen Merkmals von „Mehr“, von Wachstum. Das Leben wird mit konkreten Leistungen und (Mengen an) Gütern reproduziert, gesichert, und nicht mit Geld, bzw. mit mehr Geld. Mehr Geld ist nicht Mehrprodukt.
                  Doch spätestens mit dem Verstehen, dass das die bestehendenGesellschaftsverhältnissebestimmende charakteristische Merkmal Wachstum von Geld ist, aus Geld mehr Geld produziert“wird „produziert“ werden muss – ganz gleich mit welchen „Gebrauchswerten“ - ,um im Konkurrenzkampf bestehen zu können, werden die öffentlichen Diskussionen, Untersuchungen zu„Wirtschaftswachstum“und „Wohlstandsicherung“als Hilfslosigkeit5 oder Heuchelei der Politiker und Wirtschaftsweisen beurteilt. Denn für diese wird in diesen „Gesellschaftsverhältnissen“ nicht nur ein mit Geldmengenbezeichnung  ausgedrücktes Mehr als bedeutsam, als „Wirtschaftswachstum“ verstanden und bezeichnet, sondern ein Mehr als bisher an Geldmenge, mehr Geld als bisher  als den entscheidenden Wert, der für die „Wohlstandsicherung“ gebraucht werde, „Gebrauchswert“ habe. Der Ruf der Politiker nach mehr Geld, damit „Demokratie“, ihr Einkommen nicht gefährdet werde, ist der nach „Wirtschaftswachstum“, der nach mehr (Geld-)Steuern, aber eben nicht nach einem mehr Steuern zu einem Reproduktionswachstum.
                  Die Begründung der Politiker und Wirtschaftsweisen, mit den bestehenden Indikatoren werde „Wirtschaftswachstum“ und seine Auswirkungen unzureichend oder falsch angezeigt und gemessen, weshalb diese Auswirkungen für „Politik und Analyse“ nicht genügend, unzureichend seien, verschleiert  die Ursache ihrer Befürchtung.  Die auch ihr Verständnis beherrschende Ideologie lässt sie vielleicht daran glauben, aber auch hoffen, mit anderen Indikatoren und deren Analysen könnten sie die Auswirkungen auf das Zusammenleben in der „Gesellschaft“ beherrschen.  Politiker und Wirtschaftsweise  hoffen, sich nicht öffentlich  mit dem als  „Politischen Ökonomie des Kapitalismus“ bezeichneten Zustand einer Politik der Wirtschaftenden, mit ihrem Erkenntnis-Widerspruch dazu,  auseinandersetzen zu müssen. Denn dazu sind sie von den Verfügungsmächtigen der „Gesellschaft“ nicht beauftragt. Dafür werden sie von diesen nicht bezahlt.
                  Die Fragen nach „Wirtschaftswachstum“ und „Wohlstandsicherung“, ob „Wirtschaftswachstum“ auf Pump oder nicht, sind also Fragen der Politiker und Wirtschaftsweisen, welche aus den Gegensätzen und Widersprüchen der „Politischen Ökonomie des Kapitalismus“ resultieren, deren Gefangene sie sind. Diese Fragen zu beantworten, bedeutet, den Widerspruch zu den Erkenntnissen von einer Alternative zu überwinden.

                  Worin eine Alternative bestehen kann, ist, abgeleitet aus den Erkenntnissen der Menschheit, im Buch „Der Erkenntnis-Widerspruch“, dargelegt. Voraussetzung für eine Politik des Veränderns, mit der sie die Änderungen der „kapitalistischen Produktionsweise“ beeinflussen kann und muss, ist  in „Kritik der Politischen Ökonomie - Zum Verändern von Politik zur Beherrschung der Folgen von Krisen auf das Zusammenleben der Menschen“ (Politische Ökonomie) dargelegt.

Zu Aufgaben von Politik für ein Reproduktionswachstum folgt unter Erkenntnis-Kritik ein weiterer Beitrag.


 

nach oben

1Die mehr als dürftigen Erklärungen von Politikern und Wirtschaftsweisen, das sei nur ein Verteilungsproblem, das durch Reformen noch zu beheben ist, beantworten auch nicht die Frage nach der Notwendigkeit eines „Wirtschaftswachstums“ .

2Wirtschaftswissenschaft habe keine allgemeingültige Antwort gefunden, ob mit der Erhöhung der Geldmenge, die Konjunktur künstlich anzukurbeln sei – auch auf die Gefahr des Geldwertverlusts – oder ob auf Stabilität des Geldwerts zu achten ist – auch wenn kurzfristig die Arbeitslosigkeit steigt. Also: Konjunktur müsse sein. Nur die Frage sei noch zu beantworten, ob sofort mit Erhöhung der Geldmenge (durch Eingriff des Staates) oder mit besseren Rahmenbedingungen später durch den „Markt“.

3Zum Beispiel die vom Deutschen Bundestag eingesetzte Enquete-Kommission "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität"

4Gleich gar nicht das in Summe der Preise ausgedrückte Wachstum ökonomischer Güter. Aber auch das Sich-Wohlfühlen ist keine messbare Größe. Es wird nicht mit Erfassbaren angezeigt. Es  ist allenfalls als Indikator von dem zu bezeichnen, was vom Wohlfühlen bewusstgeworden ist. Für alles das, was ein Wohlfühlen bewirken kann, gibt es bereits Indikatoren, für die Daten erfasst und ausgewertet werden. Aus diesen Auswertungen feststellen zu wollen, für welche dieser Indikatoren ein Wachstum notwendig ist, um den Stand des Sich-Wohlfühlens zu sichern, führt zu  „Kaffeesatzleserei“.

5Ihr veröffentlichtes Bekenntnis, dass mit diesem „Wirtschaftswachstum“, dass mit dem es festgestellt werde,  die Verteilung des Reichtums in der Gesellschaf ebenfalls außen vor bleibt, wobei die Unterschiede zwischen Reich und Arm sogar größer werden. Die kulturelle Versorgung der Gesellschaft und die ungleichen Chancen zum Zugang zu solchen Angeboten werden im BIP ebenfalls nicht berücksichtigt, ist Ausdruck dieser Hilflosigkeit.